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Barrierefrei ans Ziel

Barrierefreiheit geht uns alle etwas an, denn von einem barrierefreien ÖPNV profitieren nicht nur Rollstuhlfahrer*innen oder sensorisch Einschränkte, wie Blinde oder Gehörlose, sondern alle Fahrgäste. So freuen sich beispielsweise Eltern mit Kinderwagen oder Reisende mit schwerem Gepäck über flächendeckende Aufzüge und ältere Menschen über gut lesbare, eindeutige Informationen bei der Nutzung des hvv. Jede Gruppe hat hierbei ganz eigene Anforderungen an die Barrierefreiheit von Fahrzeugen, Haltestellen oder Informationen.

In den vergangenen Jahren haben wir viele positive Veränderungen, beispielhafte Programme und operative Maßnahmen hinsichtlich der Barrierefreiheit angeschoben und umgesetzt. Dennoch liegen noch erhebliche Herausforderungen auf dem Weg zu einem barrierefreien öffentlichen Raum vor uns.

Schnell- und Regionalbahn

Der barrierefreien Ausbau der Schnellbahn- und Regionalbahn-Haltestellen im hvv wird 2024 fast abgeschlossen sein. Aktuell sind über 90 % der 305 Schnellbahn- und Regionalbahn-Haltestellen im hvv barrierefrei ausgebaut. 

Busse

Mit Blick auf die Gestaltung der rund 9.000 Bushaltestellen im hvv wurde in einer Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Aufgabenträgern, Verkehrsunternehmen und Vertreterinnen und Vertretern der Behinderten- und Senioren-Verbände ein Leitfaden erstellt.

Bestandteil ist ein zwischen allen Beteiligten abgestimmter Zielstandard, der für die barrierefreie Gestaltung von Bushaltestellen im hvv zu berücksichtigen ist.

Der Zielstandard ist mit Blick auf die sukzessive Umsetzung bewusst so gesetzt, dass er eine zukunftsweisende Gestaltung der Haltestellen erlaubt. Allen Beteiligten war dabei bewusst, dass die Umsetzung nach und nach erfolgt und nicht alle Haltestellen gleichzeitig an den hohen Standard angepasst werden können.

Bereits heute ist die grundsätzliche Benutzung von Bussen für mobilitätseingeschränkte Menschen auch ohne die vollständige Erfüllung des Zielstandards überwiegend möglich, wenn auch teilweise mit Erschwernissen. Insofern ist die Situation im Busbereich nicht mit der der Schnellbahnen-Haltestellen vergleichbar, deren Nutzung für viele mobilitätseingeschränkte Menschen nahezu vollständig ausgeschlossen ist, wenn sie nicht barrierefrei ausgebaut sind.

Schritt für Schritt werden bereits die Haltestellen nach diesen Kriterien umgestaltet.

Der hvv Aufzugsplan stellt seit 2015 auf Grundlage des hvv Schnellbahnplans die aktuellen Betriebszustände der Aufzüge an U-, S-, A-, und R-Bahn-Haltestellen im gesamten hvv Tarifgebiet dar.
Bis auf einige wenige städtische Aufzüge in Bad Oldesloe, Lüneburg und Buchholz sind alle Aufzüge enthalten. Die Funktionsweise des Aufzugsplans ist mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg abgestimmt.

Die Information über das Angebot des ÖPNV ist gerade für sensorisch oder körperlich eingeschränkte Menschen sehr bedeutend. Ein Grundsatz ist dabei, jede relevante Information über zwei Sinne zur Verfügung zu stellen.
Dabei ist die Information vor der Fahrt über die Webseite, die App oder auch per Telefon genauso wichtig, wie die Information an Haltestellen und in den Fahrzeugen. 

Um dem individuellen Informationsbedarf gerecht zu werden, haben wir in Zusammenarbeit mit den Aufgabenträgern, Verkehrsunternehmen und Verbänden von Senioren und Menschen mit Behinderungen einen Leitfaden erarbeitet. Dieser befindet sich aktuell in den letzten Abstimmungen, bevor es an die Umsetzung geht.

In den vergangenen Jahren sind viele positive Veränderungen, beispielhafte Programme und operative Maßnahmen hinsichtlich der Barrierefreiheit angeschoben und umgesetzt worden.

Dennoch liegen noch erhebliche Herausforderungen auf dem Weg zu einem barrierefreien öffentlichen Raum vor uns. Für den Lebensalltag mobilitätseingeschränkter Menschen ist eine räumliche und Zuständigkeitsgrenzen überwindende Verknüpfung der bestehenden Aktivitäten besonders wichtig.

Ziel unserer Broschüre Möbilität weiterdenken! Barrierefreie Wegeketten (3,09 MB)  ist es daher, wichtige und häufig von mobilitätseingeschränkten Menschen genutzte Einrichtungen im Quartier oder im Stadtteil durchgängig barrierefrei miteinander zu vernetzen – beginnend an der Wohnungstür über den Fußweg bis zur Haltestelle, dem nächstgelegenen Einkaufszentrum usw..
Durch die Vernetzung lässt sich der Nutzen der einzelnen Maßnahmen erheblich steigern. Um diese Querschnittsaufgabe erfolgreich anzugehen, ist eine eng abgestimmte Zusammenarbeit verschiedenster Akteure notwendig.

Mit der Broschüre möchten wir Fachleute für die Bedeutung barrierefreier Wegeketten sensibilisieren und dafür werben, deren Umsetzung fachübergreifend gemeinsam anzugehen.

Der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigt stetig. Die Sicherung der Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben stellt besondere Anforderungen an das räumliche Umfeld und den ÖPNV. Daher sollte in Planung, Gestaltung und Betrieb des ÖPNV verstärkt auf die Bedürfnisse und Wünsche der Älteren eingegangen werden.

Mit dem Ausbau der Barrierefreiheit wird gleichzeitig auch für ältere Menschen der Zugang zum ÖPNV erleichtert, hier gibt es viele Synergieeffekte.
Um den individuellen Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht zu werden, steht der hvv darüber hinaus im regelmäßigen Austausch mit Seniorenvertretern und -vertreterinnen. Zudem haben wir eine spezielle Mobilitätsberatung für Senioren geschaffen.